Details zur Ausschreibung 114719

Öffentliche Ausschreibung

Überarbeitung und Weiterentwicklung des digitalen Klangkunstarchives EXPA

Gegenstand der Ausschreibung

Im Rahmen des geplanten Projekts soll das digitale Klangkunstarchiv EXPA grundlegend überarbeitet und weiterentwickelt werden. Seit 2008 konnte ein für den deutschsprachigen Raum einzigartiges Archiv für Klang und Radiokunst für Lehre und Forschung eingerichtet werden. Das EXPA stellt mit mehr als 9.000 Werken (u.a. Hörspiele, Features, Klangkompositionen und Klangkunst, Podcasts, Vorträge und Diskussionen) aus 100 Jahren Radio und Audiokunstgeschichte eine einzigartige digitale Sammlung und damit ein Kulturerbe dar, dessen Inhalte sonst aufgrund rechtlicher Bedingungen für Lehre und Forschung schwer zugänglich ist. Technisch basiert das System auf einer Eigenprogrammierung, die Datenbank wird mit MySQL verwaltet, das Frontend ist mit PHP realisiert. Diese Lösung ist mittlerweile veraltet, nicht mehr updatebar und weist gravierende Sicherheitsschwächen und Nutzungsschwächen auf.

Entstehen soll ein neues Repository, in das Einträge zu Klangkunststücken, mit Textinformationen, Bildern und Audiodateien angelegt und abgerufen werden können. Es soll eine technische Lösung entwickelt und umgesetzt werden, die den flexiblen Einsatz in der digital gestützten Lehre gewährleistet und neue Nutzungsansätze ermöglicht. Technisch gesehen soll das Repository den Anforderungen für Lehre und Forschung gerecht werden. Durch eine Integration in bereits genutzte Infrastrukturen soll der Einsatz von Audioformaten für interessierte Lehrende vereinfacht werden und sich fließend in digitalgestützte Lehrmethoden integrieren lassen. Die Authentifizierung der Nutzer soll über shibbolet erfolgen. Es soll möglich sein, auf der digitalen Lehrplattform moodle auf Textinhalte, Bilder und Audiodateien des Repositorys zu verweisen. Auch die Wiedergabe innerhalb des Medienplayers des Webkonferenzsystems Big Blue Button soll möglich sein. Durch verschiedene Funktionen soll der gewinnbringende Einsatz in der Lehre sichergestellt werden. Die Erstellung von Playlists soll es ermöglichen, Semesterapparate für die Studierenden und Dossiers für Forschende zur Verfügung zu stellen. Das Markieren und Abspielen ausgewählter Ausschnitte soll das Einfügen der Inhalte in Präsentationen und Textdokumente erleichtern. Dort wird meist auf einzelne Stellen verwiesen und nicht das ganze Stück zitiert.

Das Erstellen zeitgebundener Kommentare soll die Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden erleichtern. Beim Abspielen der Stücke sollen diese Kommentare an den entsprechenden Stellen sichtbar werden, aber auch die Anzeige innerhalb eines Zeitstrahls soll möglich sein. Audiobeiträge sollen zudem mit Artikeln und Literatur verknüpft werden können. Innerhalb eines Eintrages muss es also möglich sein, verschiedene Dateiformate und Verweise zu hinterlegen. Fokus sind hier die Audiodateien in einem qualitativ skalierbaren komprimierten Format, allerdings sollen auch Textdokumente im pdf Format, Videos im mp4 Format, Bilder in üblichen Formaten (png, jpeg oder ähnlich) eingefügt werden können. Weitere Spezifikationen um diese Ziele zu erreichen, sollen innerhalb des Anwenderworkshops ermittelt werden.

Eine intuitive Bedienoberfläche ist unabdingbar. Sie soll im engen Austausch aller involvierten Partner erstellt werden, um den unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden. Auf der Nutzerseite steht hier die Listenansicht der zur Verfügung stehenden Einträge und der Einzeleinträge mit ihren unterschiedlichen hinterlegten Daten und Dateien im Fokus. In der Listenansicht soll es bereits möglich sein, nach verschiedenen Parametern zu sortieren. Unterschiedliche Kategorien sollen der Übersichtlichkeit dienen. Bei der Ansicht der einzelnen Einträge sollen alle Informationen klar strukturiert präsentiert und die verfügbaren Dateien schnell zu erfassen sein.

Für die verschiedenen Medientypen sollen entsprechende Wiedergabe und Präsentationsmodule vorhanden sein. Durch ein responsives Design soll sichergestellt werden, dass das Repository auf verschiedenen Endgeräten, wie Desktopcomputern und Laptops mit unterschiedlich großen Bildschirmen, sowie Smartphones und Tablets, problemlos verwendet werden kann. All diese Funktionen sollen selbstverständlich auch der Nutzung von Klangkunststücken und Radiokunststücken, elektroakustischer Musik und verbundenen Materialien durch Forschende dienen. Neben dem bloßen Zugang zu den Daten sollen durch den Einsatz von Metadaten Schlagwortverknüpfungen und Clusterbildungen möglich werden, die neue Zusammenhänge sichtbar machen.

Auch den technischen Anforderungen des Mediums Audio soll Rechnung getragen werden. So soll es u.a. Möglichkeiten zur Speicherung und Wiedergabe von hochqualitativen Mehrkanalproduktionen geben (u.a. sollen Systeme für eine binaurale Mixdownfunktion implementiert werden). Weiterhin soll die Offlinewiedergabe auf verschiedenen digitalen Endgeräten funktionieren und verschiedene Darstellungen der Audiodaten (Wellenform, Spektrogramm etc.) möglich sein.

In unserem geplanten Repository sind drei Hauptbenutzergruppen vorgesehen: Lehrende, Lernende und Forschende, die jeweils unterschiedliche Anforderungen und Berechtigungen haben. Für die Lehrenden ist es wichtig, dass sie einen Vollzugriff auf das gesamte System haben. Dies umfasst das Hochladen, Bearbeiten und Löschen von Inhalten sowie die Erstellung und Verwaltung von Playlists und Dossiers. Zudem sollten sie in der Lage sein, zeitgebundene Kommentare zu hinterlassen, um die Interaktion mit den Lernenden zu fördern. Die Lernenden hingegen benötigen primär Zugriff auf die Suche und das Anhören von Inhalten. Sie sollten eigene Notizen oder Kommentare erstellen können, die für die Lehrenden einsehbar sind. Ihr Uploadzugriff könnte auf bestimmte Bereiche oder Projekte beschränkt sein, um eine geordnete Struktur und Qualität der Inhalte zu gewährleisten.

Für Forschende ist der Zugang zu allen öffentlichen und speziell freigegebenen Inhalten essentiell. Sie sollten in der Lage sein, Inhalte mit externen Forschungsdatenbanken und Publikationen zu verknüpfen und erweiterte Such und Filterfunktionen zu nutzen, um gezielt Informationen für ihre Forschung zu finden. Um diese differenzierten Zugriffsrechte effektiv zu verwalten, ist ein robustes Rechtemanagementsystem unerlässlich. Dieses sollte nicht nur die oben genannten Benutzergruppen unterstützen, sondern auch flexibel genug sein, um zusätzliche Gruppen mit speziellen Rechten einzurichten. Eine intuitive und benutzerfreundliche Gestaltung der Rechteverwaltung ist dabei von großer Bedeutung, um eine effiziente Nutzung und Verwaltung der Plattform zu ermöglichen und gleichzeitig die Sicherheit und Integrität der Inhalte zu gewährleisten.

Die genaue technische Lösung soll zunächst in einem sogenannten Anwenderworkshop ermittelt werden. Mithilfe eines Innovationsbudgets soll es möglich sein, Anpassungen vorzunehmen und neue Funktionen zu implementieren. Durch einen über 2 Jahre abgeschlossenen Wartungsvertrag soll der mittelfristige Support der Plattform gewährleistet werden. Eine ausführliche Dokumentation sowohl für die Administratoren als auch die Nutzer soll Fehlerquellensuche und Fehlerbehebung über diesen Zeitraum hinaus ermöglichen.

Art des Auftrags

Dienstleistung

Erfüllungsort (Bundesland):

Thüringen

Auftraggeber

99423 Weimar

Kontaktdaten des Auftraggebers

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Eintragsdatum: 05.04.2024
Angebotsfrist: 13.05.2024

Ausführliche Beschreibung des Auftrags

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